Performante Moodle Kurse erstellen

Zielgruppe: Lehrkräfte, die als Trainer*innen Kurse für ihre Schüler*innen erstellen

Ziele:

Weniger ist mehr - Moodle Funktionen gezielt einsetzen

1 Textseiten und Textfelder

Textfelder sollten auf der Kursseite möglichst sparsam eingesetzt werden, um einerseits endloses Scrollen zu vermeiden und um andererseits den Kurs optisch nicht zu überfrachten.

Ein einzelnes Textfeld am Beginn eines Kursabschnitts eignet sich gut, um zur Erhöhung der Kursattraktivität eine Abbildung direkt auf der Kursseite darzustellen. Sofern Bilddateien in Textfelder eingefügt werden, sollten diese schon vor dem Upload komprimiert werden.

Beschreibungen zu Aufgabenstellungen sollten nicht ein einem Textfeld sondern direkt bei der Aktivität "Aufgabe" mit eingefügt werden und diese Aufgabenbeschreibung sollte im Regelfall nicht direkt im Kurs angezeigt werden, sondern erst nach dem Betreten der Aufgabe. Begleitdateien zu einer Aufgabe wie beispielsweise ein offline weiterzubearbeitendes Textdokument sollten dann ebenfalls direkt innerhalb der Aktivität "Aufgabe" und nicht als extra Material vom Typ "Datei" auf der Kurshauptseite eingestellt werden.

Allgemein eignen sich Textfelder innerhalb eines Kursabschnitts gut, um diesen mit Zwischenüberschriften zu strukturieren.

Alle über Einbettungslinks eingefügten Medien (beispielsweise aus einer Mediathek, einer Tafelsoftware oder ggf. auch von externen Quellen wie Youtube, Learningapps u.v.m.) sollten möglichst auf separate Textseiten ausgelagert werden.

Umfangreichere Inhalte können in der Aktivität "Buch" gebündelt werden. Diese ermöglicht gewissermaßen die Gestaltung mehrerer zusammenhängender Textseiten mit einer gesonderten internen Navigation.

Die manuelle Verlinkung von "verborgenen" Aktivitäten aus Textfeldern heraus funktioniert zwar, wird jedoch für die Nutzung in der Moodle-App nicht empfohlen(Stichwort "verwaiste Aktivitäten").

Für die Informationsbereitstellung sind Textseiten die erste Wahl. Falls man allerdings bereits fertige komplexere Textdokumente vorliegen hat, sollten diese als zweitbeste Lösung in PDF/A umgewandelt (und dabei auch gleich ggf. enthaltene Abbildungen komprimiert) werden, da nur dieses Dateiformat im Gegensatz zu den üblichen Office-Dokumentenformaten auf allen Endgeräten von Schülerinnen und Schülern zuverlässig angezeigt werden kann.

Mehrere PDF-Dateien sollten möglichst gebündelt in einem "Verzeichnis" im Kurs bereitgestellt werden, um lange Dateilisten auf der Kurshauptseite zu vermeiden und ein Herunterladen auf einen Rutsch zu ermöglichen. Dies ermöglicht auch eine platzsparende Strukturierung der Kursdateien.

2 Blöcke

Blöcke sollten sowohl auf der Schreibtisch-Seite als auch in Kursen nur möglichst sparsam eingesetzt werden!

Die Kursladezeiten können insbesondere durch die Blöcke "Kalender", "Aktuelle Termine", "Zuletzt besuchte Kurse", "Zuletzt genutzte Objekte", "Neue Ankündigungen", "RSS Feeds", "Kommentare", "Zufälliger Glossareintrag", "Aktivitätsergebnisse" und "Zeitleiste" stark verzögert werden.

Wenn die Schülerinnen und Schüler vorrangig über die Moodle-App auf den Kurs zugreifen, werden die Blöcke darin ohnehin nicht dargestellt. Aufgrund der dann in diesem Fall ansonsten stark abweichenden Kursdarstellung ist der Einsatz von Blöcken nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.

3 Filter

Nicht benötigte Filter sollten im Kurs möglichst deaktiviert werden.

Der Filter "Autoverlinkung zu Aktivitäten" sollte nur im Ausnahmefall aktiviert werden, da dieser sehr viele im Hintergrund ablaufende Prozesse benötigt. Bevor man den Filter "Autoverlinkung zu Glossaren" aktiviert, sollte man als Lehrkraft genau prüfen, ob man diese Funktionalität im Kurs überhaupt benötigt, da auch dieser vergleichsweise Ressourcen hungrig ist. Der Filter "Wortzensur" kann im Regelfall deaktiviert bleiben.

4 Kursformat und Darstellung

Beim Betreten des Kurses sollten - unabhängig vom gewählten Kursformat - möglichst nicht die Inhalte aller Abschnitte auf einmal geladen und angezeigt werden.

Gut geeignet beim Anlegen eines Kurses das Ein-Themen-Format.

Falls das Themenformat oder das Wochenformat ausgewählt wird, sollte unbedingt unter Kursdarstellung die Option "nur ein Abschnitt pro Seite" festgelegt werden. Mit Hilfe dieser Einstellung werden beim Betreten des Kurses nur die Überschriften der Kursabschnitte geladen, nicht jedoch deren Inhalte. Sobald man dann einen Kursabschnitt betreten hat, entspricht die Navigation zwischen den Abschnitten derjenigen im Ein-Themen-Format.

5 Abschlussverfolgung

Sofern die Abschlussverfolgung in einem Kurs nicht bewusst eingesetzt wird, sollte diese in den Kurseinstellungen deaktiviert werden.

6 Forums-Tracking

In den Einstellungen eines Forums sollte unter Abonnement und Tracking das Forumstracking ausgeschaltet werden. Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer können dennoch das Forum abonnieren, um über neue Beiträge informiert zu werden.

7 Übungs-Tests offline verfügbar machen

Für Tests zur Leistungsmessung ist ein Herunterladen und ein offline-Ausführen nicht möglich und sinnvoll. Im Falle reiner Übungstests hingegen, die beliebig häufig durchgeführt werden können, ist dies in der Moodle-App durchaus empfehlenswert. Hierzu wird in den Testeinstellungen (1) kein Zeitlimit gesetzt, (2) beim Frageverhalten mit "spätere Auswertung" ein Feedback erst verzögert nach dem Testdurchlauf und nicht nach jeder Einzelfrage gegeben und schließlich (3) Test offline in der mobilen App erlauben auf den Wert "Ja" eingestellt.

8 Dateigrößen-Einstellungen für Dateianhänge

Bei allen Dateien, die von der Lehrkraft oder von Schülerinnen und Schülern in den Kurs hochgeladen werden können, ist zu beachten, dass diese beim späteren Abruf ggf. vielfach erneut übertragen werden müssen. Daher sollte auf eine möglichst geringe Dateigröße geachtet werden!

Insbesondere bei Schüler-Abgaben zu Aufgaben, Datenbank-Einträgen oder Anhängen zu Foren-Beiträgen sollten im Regelfall alle Dateien bereits vor dem Upload in geeignete Dateiformate und mit einer ausreichenden Kompression umgewandelt werden. Werden Bild-, Audio- oder Videodateien selbst aufgenommen, kann ggf. auch schon in den Einstellungen der jeweiligen Aufnahmefunktion ein günstigerer Wert voreingestellt werden.

Als Lehrkraft können die folgenden Größenordnungen als Richtwerte für eine Dateigrößenbegrenzung beim Dateiupload dienen: